Auf die Spaten folgen in Burkardroth die Bagger

Nach einigen Jahren der Planung nimmt der Bau eines neuen Pflegeheims am oberen Ende der Strengen Tür in Burkardroth Gestalt an. Dort werden bis Oktober auf insgesamt 1800 Quadratmetern 36 Wohnungen für Senioren und eine angegliederte Arztpraxis gebaut.

Schon jetzt gibt es die ersten Anfragen für den Einzug. „Das Interesse ist groß“, sagt der zukünftige Betreiber Michael Wehner. Er sei froh, dass er sein Versprechen halten konnte, die Pflegeunterkunft in Burkardroth zu eröffnen. „Das Warten hat sich gelohnt“, verspricht Michael Wehner.
Nun sei der perfekte Standort gefunden, und die Verantwortlichen können die Erfahrungen, die sie mit dem Pflegeheim in Bad Bocklet gesammelt haben, für dieses Projekt nutzen. Zum Beispiel hat sich herausgestellt, dass die Be- und Entlüftung in Gemeinschaftsräumen im Sommer nicht ausreichend ist.

„Wir brauchen dort eine Klimaanlage“, sagt Wehner, „damit die Bewohner nicht bei 40 Grad im Esszimmer sitzen.“

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Zudem wird das Gebäude energietechnisch auf dem neuesten Stand sein. Das spart Geld, das in den Pflegebereich investiert werden kann. „Unser Ziel ist es, Zeitressourcen zu finden, die wir den Bewohnern zu Gute kommen lassen können“, erläutert Wehner. Ein wichtiger Punkt sei dabei auch der Stressabbau – sowohl für die Bewohner als auch für die Angestellten.

 

Alarm bei Ausreißern

Zur Reduzierung von Stress helfen zum Beispiel die Demenzschleifen, durch die die Bewohner immer wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückfinden. Bewährt hat sich bei den dementen Patienten ein Chip, der entweder in der Uhr oder im Schuh angebracht wird. Wenn der Bewohner das Gelände verlassen möchte, löst der Chip einen Alarm aus. Generell wird aber niemand eingesperrt.

„Alle Türen sind auf“, versichert Michael Wehner. Das baue Aggressionen bei Patienten und somit Stress bei den Mitarbeitern ab.

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Der Weg zur Umsetzung

Die Idee zum Bau des Pflegeheims in Burkardroth hatte Michael Wehner schon 2010. Es dauerte jedoch bis 2013, ehe das Projekt im Gemeinderat vorgestellt wurde. Mit deren Hilfe wurde es dann weiterentwickelt. „Ursprünglich war der Bau am Kirchberg geplant, aber ich bin froh, dass es nichts geworden ist“, sagt Wehner. Nun liege das Seniorenheim ideal für den Markt Burkardroth.

„Es ist ein Standort, der mehr zulässt“, sagt Bürgermeister Waldemar Bug (ÖDP). Das Gelände sei groß genug für Erweiterungen im Bereich der Seniorenversorgung. Wegen der beiden jungen Ärzte Christian Staab und Stephan Stoll aus Burkardroth, welche die angegliederte Arztpraxis leiten werden, sei das Pflegeheim ein Schritt zu einer gesicherten Zukunft der hausärztlichen Versorgung.

 

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Der Zeitplan ist laut Bauherr Bernhard Wolf kein Problem. „Wir sind sehr zuversichtlich“, sagt er, „das Wetter spielt keine Rolle.“ Zur Not werde bei gutem Wetter eben entsprechend mehr gearbeitet. Rund 4,6 Millionen Euro hat die Burkardrother Baufirma Wolf Immobilien investiert. 1,8 Millionen Euro davon werden durch Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau vergeben. Der Rest stammt aus Eigenkapital von Bauherr Bernhard Wolf und einem Bankkredit. Nach Fertigstellung wird das Gebäude an den Betreiber verpachtet.

Die 36 Bewohner des Heimes werden Einzelzimmer mit eigenem Bad sowie einen gemeinsamen Aufenthaltsraum zur Verfügung haben. „Es gibt bei uns keinen Unterschied, ob jemand gute oder keine Rente hat“, sagt Michael Wehner. Es gelte für alle der gleiche Luxusstandard. Direkt neben den drei Wohnblöcken mit je zwölf Zimmern wird die Arztpraxis angegliedert. Michael Wehner freut sich besonders, dass die Zusammenarbeit mit Hausärzten gut gelingt:

Es ist ein gutes Miteinander, um Menschen zu helfen.

Das spricht sich wohl bei den Patienten herum. Denn ein Wohnblock mit Platz für zwölf Menschen ist schon fast ausgebucht.

 

 

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© Redaktion & Fotos : Robert Huger

 

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