Seniorenheim Saaleufer im BR

Das Seniorenheim im Fernsehen am 28.09.17 ab Minute 21:10 / Aus der Mediathek des BR

Wir waren froh, heute das Team des Bayerischen Rundfunks in unserem Haus begrüßen zu dürfen. Die Journalisten drehten einen Beitrag zu einem Thema, das uns in Bad Bocklet besonders am Herzen liegt: Digitalisierung des Seniorenheims. Was zunächst noch nach hochgegriffenen Plänen klingt, könnte schon bald flächendeckende Realität für die Pflege werden. Doch noch ist das Seniorenheim am Saaleufer eines der ersten in Deutschland, die den Schritt ins digitale Zeitalter gemacht haben.

Digitalisierung im Seniorenheim – wie geht das?

Aktuell betreuen wir in unseren Räumlichkeiten 36 Bewohner, viele von ihnen leiden unter Demenz. Moderne Technik kann helfen, ihren Alltag zu erleichtern. Michael Wehner, unser Heimleiter, ist der Kopf des Umbaus. Er war es leid, sich ständig nur über die veraltete Pflege zu beschweren und rief die digitale Aufrüstung ins Leben. Nun tragen diejenigen Bewohner, die aufgrund einer demenziellen Erkrankung das Haus orientierungslos verlassen könnten, einen Chip am Handgelenk. Dieser wird in Absprache mit den Angehörigen angebracht, um die Bewohner besser und sicherer betreuen zu können. Verlässt jemand das Seniorenheim, so sendet der Chip diese Information über unterirdische Magnetschleifen an ein Computersystem. Auch eine Televisite am Patientenbett ist bei uns möglich. Diese Innovation verbindet Patienten z.B. mit kilometerweit entfernten Fachärzten, die über Video mit den Patienten kommunizieren können.

Gründe für eine technische
Aufrüstung im Seniorenheim

Mit der Televisite können Bewohner bei den Fachärzten bleiben, an die sie sich gewöhnt haben, und ihnen wird ein Transport erspart. Oft ist diese Form der Video-Kommunikation auch ein Gewinn für die Medizin, da der jeweilige Arzt Informationen aus der Patientenakte nicht erst mühsam studieren muss, sondern über dessen Krankheitsgeschichte informiert ist. Das spart Zeit und Geld. Tragen die Bewohner wie im Seniorenheim Saaleufer Chips am Handgelenk, so hat das Personal jederzeit den Überblick, wer das Gelände verlassen hat und wer Hilfe benötigt, um wieder zurück zu finden. Bei dementen Patienten wird beispielsweise ein Alarm ausgelöst. Fälle von unauffindbaren Bewohnern, die in den Nachbargemeinden vorkommen, sind damit so gut wie ausgeschlossen.

Zudem werden Steuergelder eingespart, die für Suchtrupps ausgegeben werden müssten. Die neue Technik ist auch eine große Entlastung für die Mitarbeiter: Bei uns können sich alle Bewohner frei im Haus bewegen – wir brauchen keine verschlossenen Türen, um sicher zu gehen, dass niemand entwischt. Statt einer ständigen Überwachung durch das Personal können sich unsere Mitarbeiter ganz der Pflege widmen. Das Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen liefert uns dafür die nötige Ausrüstung. Wir freuen uns, dass die Digitalisierung des Seniorenheims im öffentlichen Diskurs an Bedeutung gewinnt. Der Beitrag des Bayrischen Rundfunks wird sicher dazu beitragen, die modernen Techniken wieder etwas bekannter zu machen und auch anderen Seniorenheimen zu zeigen, was mit den heutigen Mitteln für die Pflege bereits möglich ist.

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